Ukraine-Hilfe in der Notunterkunft
95 ukrainische Geflüchtete, darunter 40 Kinder (Stand: 12.04.2022)
"Hand in Hand – das funktioniert im Landkreis Stendal. Mitarbeitende der Hilfsorganisationen Johanniter und DRK. Personal verschiedener Beratungsstellen. Engagierte Ehrenamtliche – ob als Dolmetscher, Familienpate, Helfer im Spendenlager genauso wie beim Einrichten von Wohnungen oder als Spender hier wie direkt vor Ort. Wir haben schnell und unbürokratisch ein Hilfspaket für Geflüchtete aus der Ukraine genschnürt, das wirkt wo Bedarf ist. Das ist von unschätzbarem Wert in unserer Gesellschaft. Das macht uns aus", stellt Landrat Patrick Puhlmann bei einem Arbeitsgespräch mit Vertretern des Johanniterordens und Mitarbeitenden der Notunterkunft heraus.
Artem Sikulskyi unterstützt beim Ankommen und Hierbleiben
Auf drei Etagen in der ehemaligen Johanniter Frauen- und Kinderklinik an der Bahnhofstraße in Stendal finden aktuell 95 Kriegsflüchtlinge, darunter 40 Kinder, eine erste geschützte Bleibe – Ruhe und Sicherheit, um Kraft zu tanken. In vielen Fällen für eine Weiterreise zu Verwandten und Bekannten in anderen Bundesländern, berichten Natalie Schmidt, Leiterin der Notunterkunft, und ihre Stellvertreterin Irina Jungmann. "Viele wissen eben nicht, was sie erwartet, wenn sie Stendal oder Altmark auf dem Bus lesen", unterstützt Wahlaltmärker Artem Sikulskyi als Sozialarbeiter vor Ort beim Ankommen und "hoffentlich ja Hierbleiben." In seiner ukrainischen Heimat war er auf dem Weg zum Profifußballer, spielte zwei Jahre in der Nachwuchsmannschaft Mariupol, kam 2015 in die Altmark. Die Ukraine-Hilfe im Landkreis mitorganisieren? Für den Landesliga-Trainer der Herrenmannschaft von TuS Schwarz-Weiß Bismark eine Selbstverständlichkeit. Seit knapp einem Monat ist er fest dabei, "300 Personen habe ich bestimmt schon betreut, fünf Lehrkräfte haben wir aktuell bei uns, medizinische Fachkräfte auch." Ihnen und allen anderen nach und nach durch passende Hilfsangebote und berufliche Perspektiven eine selbstbestimmte Lebensgrundlage aufzeigen, und zwar hier – "dafür bin ich da."
Anlass für das Treffen war ein Besuch von Dr. Oskar Prinz v. Preußen (oberster Vertreter des Johanniterordens), Christian Meyer-Landrut (ehrenamtlicher Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.), Martin Kruse (Generalbevollmächtigter des Johanniterordens) und Peter Ruppert (Hauptamtlicher Regionalvorstand der Johanniter Altmark):
- um die Arbeit der Helfer vor Ort persönlich zu würdigen,
- sich ein Bild von den Strukturen und der Organisation zu machen,
- die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und Gegebenheiten anzuschauen und
- mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.